Pfarrkirche St. Georg

Wer nach Auernheim kommt, gleich ob von Neresheim, Steinweiler oder von Fleinheim her, dem fällt als aller erstes die St. Georgskirche auf, die am Rande des Dorfes auf einer Anhöhe liegt. Dieser einmaligen Lage kommt einer alten Sage zufolge eine besondere Bedeutung zu. Es wird berichtet, dass die Auernheimer Bürger vor rund 280 Jahren ihre Kirche gerne "im Dorf" haben wollten. Das bereitliegende Baumaterial wurde jedoch stets über Nacht von unsichtbarer Hand wieder dahin gebracht, wo heute die Kirche steht

kurze Kirchengeschichte

Die heutige Kirche ist den Überlieferungen zufolge wohl die vierte, die in Auernheim gebaut wurde. Wann die erste Kirche gebaut wurde, ist nicht mehr bekannt. Die zweite Kirche soll zwischen 1141 und 1151 gebaut worden sein. Im Bauernkrieg oder im 30-jährigen Krieg ist diese Kirche dann zerstört worden. Der Nachfolgebau war "ganz ruinös" geworden, so dass man ihn abbrach und am 29. Juli 1729 den Grundstein für die heutige Kirche legte. Der Bau wurde von der damaligen Auernheimer Stiftung bezahlt. Er kam auf 5641 Gulden. Das Eichenholz für den Dachstuhl holte man aus dem der Stiftung (übrigens auch heute noch) gehörenden Heiligenwald.1735 wurde die Kirche dann fertiggestellt.

im Inneren der Kirche

Der erste Eindruck vom barocken Innenraum der Kirche ist freundlich und hell. Die Decke ist flach und wird durch drei Fresken unterteilt. Diese Fresken sind in grau und blau gehalten und stellen (von hinten nach vorne) St. Scholastika, St. Georg und St. Benedikt dar. Es folgt durch einen Triumphbogen getrennt der Chorraum.

Die beiden Seitenaltäre zeigen Maria mit dem Kind und St. Josef mit Papst Leo XIII. und sind Jugendwerke von G. Fugel, München.

Der Hochaltar zeigt die Kreuzigung und ist ein Werk von P. Kaltenbacher, München. Den oberen Teil des Hochaltares ziert eine barocke plastische Darstellung der Krönung Mariens durch die Hl. Dreifaltigkeit. Dieses Krönungsbild soll aus der vorherigen Kirche stammen, welche als Wallfahrtsort "Krönungsberg" bekannt war. Die Wallfahrt schlief später wieder ein, es blieb jedoch der Name "Krönungsberg" für die Anhöhe, auf der die heutige Kirche steht.

Vor dem Josefsaltar steht der Taufstein, der im Jahr 1614 von Meister Kaspar Sarder aus Eichstätt angefertigt wurde. Bei der letzten Überarbeitung des Taufsteins wurde aus der Jahreszahl 1614 die Zahl 1611.

Die Denkmalsorgel wurde von Pfarrer Reiter im Jahr 1823 angeschafft. Sie hat 13 Register und trägt am Spieltisch die Inschrift "Verfertigt nach den Plänen des Herrn Johann Evangelist Reiter, Pfarrer in Auernheim, von M. Schultes, Orgel- und Instrumentenmacher, Schloss Neresheim".

Kirchturmglocken

Im Turm der St. Georgskirche befinden sich drei Glocken.

Die dem Hl. Georg geweihte "Große Glocke" stammt aus dem Jahr 1729 und hat beide Weltkriege überlebt. Ihr Schlag lässt den Ton ges' erklingen.

Die "Mittlere Glocke" für den Ton b' stammt ebenfalls aus dem Jahr 1729, wurde aber für den Zweiten Weltkrieg eingeschmolzen. Ihre heutige Nachfolgerin wurde 1947 in der Glockengießerei Wolfahrt in Lauingen gegossen und ist dem Hl. Benedikt geweiht.

Die "Kleine Glocke", auch Aveglöcklein genannt, ist als des'' gestimmt und stammt aus dem Jahr 1926. Sie ist die Nachfolgerin der bereits im Ersten Weltkrieg eingeschmolzenen Benediktglocke.

Zusammen erklingen die drei Glocken in einem Ges-Dur-Dreiklang.

Epitaphien (Grabplatten)

Die Auernheimer Kirche ist noch von einem typischen "Kirchhof" umgeben. An der Innenseite der Friedhofsmauer befinden sie mehrere noch sehr gut erhaltene Epitaphien (sogenannte Grabinschriften oder Gedenktafeln für Verstorbene). Besonders interessant ist hier die Tafel des ehemaligen Auernheimer Pfarrers Reiter, der seine Grabplatte noch vor seinem Ableben selbst angefertigt hat. Sie trägt folgende Inschrift:

Ich mache selbst mit eigner Hand
Mir diesen Leichenstein;
Den Sterbe-Tag, mir unbekannt
Grub noch der Steinmetz ein.
Das Sterben war mit ganz gewieß;
Die Todes-Stunde aber nicht:
Drum lieber Leser, merke dieß,
Und weiche nie von deiner Pflicht.

Renovierungen

Renovierung im Jahr 2001 

Das heutige Aussehen des Innenraums der Kirche entstand bei der letzten Großrenovierung im Jahr 2001:

  • Erneuerung der kompletten Elektroanlage, Decken und Wände sowie die Decken- und Altargemälde wurden restauriert.
  • Neue Altar mit Ambo und Bestuhlung entstand in der Werkstatt des freischaffenden Bildhauers Joachim Maria Hoppe in Thaining bei Landsberg. Der Altar ist transparent und wirkt leicht. Zwei nach außen gerichtete stehende Stahlbögen tragen die fast schwebende Platte aus hellem Marmor
  • Die Fertigstellung nach rund einem halben Jahr Bauzeit und die Wiedereröffnung mit feierlicher Altarweihe erfolgt am 2. Dezember 2001 durch Weihbischof Johannes Kreidler. 

 

Renovierung im Jahr 2020

Wegen statischer probleme musste der Dachstuhl erneuert werden. Dies führte zu einer weiteren notwendigen Großrenovierung:

  • Teilweises Erneuerung das Dachstuhls und der Dacheindeckung, Turmsanierung mit Glockenstuhl,  Stuckdecke wurde gesicher Deckengemälde und Wände wurden restauriert, die Außenfassade wurde gestrichen und die Alaermanlage wurde erneuert.
  • Ende der Arbeiten voraussichtlich Juni 2022

 

Weitere Baumaßnahmen

Der Kirchengemeinderat plant seit längerem einen barrierearmen Zugang zur Kirche. Die Umsetzung verzögerte sich leider immer wieder. So dass es leider bisher nicht zur Umsetzung kam und zwischenzeitlich die vorrangige Großrenovierung 2020-22 umgesetzt werden musste. Die Anträge zur finanzierung und Umsetzung liegen bei der Diözese.